Segelschiff rettet 22 Menschen aus Seenot

Pressemitteilung vom 30. Mai 2023:

Seeuntüchtiges Stahlboot im zentralen Mittelmeer: Crew der Nadir nimmt Insassen an Bord und bringt sie nach Lampedusa

Am Montagnachmittag fand die Crew des Segelschiffs Nadir zwischen Tunesien und Lampedusa ein mit 22 Menschen überfülltes seeuntüchtiges Stahlboot. Die Crew erfuhr durch einen Funkruf eines Fischers von dem Seenotfall. Aufgrund von zunehmendem Wind und Wellen nahm die Nadir die Menschen zu sich an Bord und brachte sie nach Lampedusa. Unter den Insassen befanden sich auch zwei Frauen, drei kleine Kinder und zwölf unbegleitete Minderjährige.

Über einen Funkspruch von Fischern erfuhr die Crew des Segelschiffs Nadir der deutschen NGO Resqship am Pfingstmontag gegen 14:30 Uhr, dass wenige Meilen entfernt ein Boot mit Menschen auf der Flucht in Seenot trieb. Das Stahlboot war unterwegs von Tunesien nach Lampedusa und befand sich in der maltesischen SAR-Zone, als die Nadir das antriebslose Boot fand. Die Menschen auf der Flucht stammen aus Guinea, Südsudan, Mali und der Elfenbeinküste. Unter ihnen befanden sich auch zwei Frauen: eine Mutter mit drei Kindern im Alter von zwei, fünf und acht Jahren, und ein 15-jähriges Mädchen.

Die Crew informierte die zuständigen Behörden und versorgte die Flüchtende mit Rettungswesten und Wasser. Es gelang zwar, den Motor wieder zu starten und zunächst wollte die Nadir das Boot in Richtung Lampedusa begleiten. Doch das Wetter wurde schlechter, die Wellen höher, wodurch das Boot in Seenot zu kentern drohte.

„Die Gefahr, dass so ein Stahlboot sinkt, ist sehr groß, wenn Wasser hineinschwappt und damit mussten wir durch das schlechter werdende Wetter jeden Moment rechnen“, so Friedrich Reich, Kapitän der Nadir, weshalb er sich entschloss, die Menschen an Bord zu nehmen. „Innerhalb kurzer Zeit hatten wir mehr als 20 Knoten Wind, der sich auf der Weiterfahrt auf bis zu 25 Knoten steigerte.“

Der Zustand der Menschen war im Allgemeinen gut, doch drei Personen litten an Seekrankheit und wurden von den Medizinern an Bord der Nadir versorgt. Die italienischen Behörden wiesen der Nadir Lampedusa als sicheren Hafen zu, die Fahrt dorthin dauerte acht Stunden. Kurz nach Mitternacht konnten die Schutzsuchenden auf der italienischen Insel an Land gehen.

Bereits am Sonntag hatte die Nadir zwei Boote in Seenot gefunden und bei deren Rettung unterstützt: ein Holzboot mit 55 Menschen an Bord und am späten Abend ein Stahlboot mit 36 Menschen an Bord. Beide wurden später von der italienischen Küstenwache abgeborgen.

RESQSHIP-Flüchtlingsboot-mit-Nadir
Resqship-Rettungseinsatz-Gäste-Nadir
Resqship-JKinder-Vordeck-Nadir
Resqship-Rettungseinsatz-Gäste-Nadir-Lampedusa

Fotos: Annika Fulda und Andrea Finkel

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