Nadir rettet 34 Menschen aus Seenot – und wartet mehr als 40 Stunden auf Hilfe

News vom 20. Oktober 2021:

Die Nadir hat im Mittelmeer 34 Menschen aus Seenot gerettet und nach langem Warten an Land gebracht. Am späten Dienstagabend (19. Oktober) durfte das Segelschiff im Hafen von Lampedusa anlegen, und alle 34 Geretteten, darunter 16 Kleinkinder und eine hochschwangere Frau konnten endlich an Land gehen. Zuvor hatten die Besatzung und die Geretteten mehr als 40 Stunden auf dem Meer ausharren müssen.

Bei ihrer Beobachtungsmission im Mittelmeer traf die Nadir in der Nacht vom Sonntag auf Montag auf die Menschen in Seenot. Sie trieben in zwei überfüllten Fiberglasbooten manövrierunfähig in der maltesischen Such- und Rettungszone (SAR). An Bord waren insgesamt 34 Menschen, darunter viele Kleinkinder und eine im achten Monat schwangere Frau.

Die Crew der Nadir informierte sofort die Seenotleitstellen in Malta und Italien, doch Hilfe blieb aus. Aufgrund der prekären Lage der Boote und mehreren medizinischen Notfällen sah sich die Besatzung gezwungen, die Menschen an Bord der Nadir zu nehmen. „Die Menschen waren bereits seit 24 Stunden auf See unterwegs, als wir sie fanden. Viele von ihnen waren unterkühlt und benötigten sofortige medizinische Versorgung“, sagt Daniel Casingena, Paramedic an Bord der Nadir.

Weitere Hilferufe an die zuständigen Behörden mit der Bitte, ein Schiff zu schicken, das die Geretteten übernehmen kann, waren erfolglos. Das 19 Meter lange Segelboot ist für Beobachtungsmissionen geeignet, nach einer Erstversorgung der Geretteten aber auf die Hilfe anderer Schiffe angewiesen. Doch weder Malta, in dessen SAR-Zone die beiden Boote getrieben hatten, noch Italien oder Deutschland haben sich um Hilfe gekümmert. Die Situation an Bord wurde zunehmend kritisch, die schwangere Frau hatte Kreislaufprobleme und immer wieder das Bewusstsein verloren. Sorgen bereiteten der Besatzung auch das schlechter werdende Wetter mit Wind und hohen Wellen.

So verging der ganze Tag, eine weitere Nacht und noch ein Tag, bis die Nadir am Dienstag spätabends endlich ihre Gäste in Lampedusa an Land bringen durfte. „Das Verhalten der europäischen Behörden ist verantwortungslos und absurd“, sagt Morana Miljanovic, Co-Skipperin auf der Nadir. „Besonders Italien und Malta tun alles, um das Leid der geflüchteten Menschen auf hoher See zu verlängern. Die aktuelle Aufteilung der SAR-Zone im zentralen Mittelmeer hilft den Staaten, sich ihrer Verantwortung zu entziehen, anstatt Menschenleben zu retten. Das muss ein Ende haben.“

Weitere Artikel

Geschenk gesucht? Schenke eine Spende!

Geschenk gesucht? Schenke eine Spende!

Unsere Geschenkidee für Geburtstage und besondere Menschen:Eine Freude machen, etwas Sinnvolles schenken und dabei etwas Gutes tun? Gelegenheiten gibt es viele: ob zum Geburtstag von Freunden oder Familienangehörigen, zum Valentinstag, oder nutzt ein Firmenjubiläum,...

mehr lesen
Menschenrechte kennen keine Grenzen – Sag es laut!

Menschenrechte kennen keine Grenzen – Sag es laut!

Newsletter vom 23. Februar 2024:   wir leben in unruhigen und aufwühlenden Zeiten. In Deutschland machen neue Enthüllungen zu den Plänen rechtsradikaler Gruppierungen Schlagzeilen und sorgen dafür, dass bundesweit Millionen Menschen für Demokratie, Menschenrechte,...

mehr lesen
ONBOARDING-Event am 17. März 2024

ONBOARDING-Event am 17. März 2024

Du hast Lust und Zeit, RESQSHIP zu unterstützen, weißt aber noch nicht genau, wie? Dann melde dich bei mitmachen@resqship.org für unser nächstes ONBOARDING Event am Sonntag, 17. März 2024 um 18:00 Uhr an! Zu Beginn werden wir dir einen Einblick in die Vereinsarbeit...

mehr lesen

Kontakt

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

RESQSHIP

Impressum

Spendenkonto: 
IBAN:   DE 18 4306 0967 2070 8145 00
BIC:   GENO DE M1 GLS
GLS Gemeinschaftsbank eG

Resqship e.V. Osterrade 4, 21031 Hamburg
© 2021 RESQSHIP