Bericht über Mission 2/2021 von Sitara Thalia Ambrosio und Elena Kloppmann:
Nach der erfolgreichen ersten Beobachtungsmission von RESQSHIP im Juni stach die Nadir Mitte Juli zu ihrer zweiten Mission in See. Vorab gab es einige Arbeiten auf dem Schiff zu erledigen. Unter anderem musste die Seereling, die bei der Übergabe der 91 Geretteten an die italienische Küstenwache Schaden genommen hatte, repariert werden.
So verbrachte die Besatzung der Mission 2/2021 zunächst zwei Wochen im Hafen, um alle nötigen Arbeiten auf der Nadir durchzuführen. Zudem bereiteten sich die Crew-Miglieder durch Sicherheitstrainings und Teambildungsmaßnahmen auf den anstehenden Einsatz vor. Nachdem alle für die Auslaufgenehmigung notwendigen Dokumente bei der Hafenbehörde eingereicht waren und die im Hygienekonzept vorgesehenen Corona-Tests negativ ausfielen, konnte die Nadir am 12. Juli gegen Mittag ablegen und Kurs auf das Seegebiet südlich von Lampedusa nehmen.
Segelschiff Nadir im Hafen von Malta. Foto: Elena Kloppmann
Sichtung eines leeren Holzbootes
Bereits am nächsten Tag stieß die Nadir um 10:40 Uhr in internationalen Gewässern auf ein ca. acht Meter langes leeres blaues Holzboot, das im Wasser trieb. Da kein Motor vorhanden war, kann davon ausgegangen werden, dass dieses Boot schon länger im Wasser trieb. Wo das Boot herkam und was mit den Passagieren geschehen war, bleibt ungewiss. Die starke Strömung ließ das Boot schon nach wenigen Sekunden wieder am Horizont verschwinden.
Skipper während seiner Nachschicht am Navigationstisch. Foto: Sitara Thalia Ambrosio
Wetterbedingungen zwingen Crew zu Rückzug
Über Nacht verschlechterten sich die Wetterbedingungen drastisch. Zugunsten der eigenen Sicherheit entschied die Crew nach drei Tagen auf See, sich aufgrund des schweren Wellengangs und des starken Nordwinds aus dem Einsatzgebiet zurückzuziehen. So setzte die Nadir Kurs zurück nach Malta, um dort auf bessere Seebedingungen zu warten. Am Freitag, den 16. Juli, kam das Schiff mitsamt Besatzung sicher im maltesischen Hafen an. Dort wird die Nadir nun auf den Crew-Wechsel und die nächste Mission vorbereitet, die noch im Juli starten soll.
Starker Wellengang in der Morgendämmerung auf See. Foto: Sitara Thalia Ambrosio
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