Nadir und Aurora retten über 80 Menschen aus Seenot

Pressemitteilung vom 30. Mai 2022:  

Gemeinsamer Einsatz von RESQSHIP und Sea-Watch

In der gestrigen Nacht retteten die Crews der Schiffe Nadir und Aurora Sar über 80 Menschen aus Seenot. Die Aurora Sar nahm die Menschen an Bord und wartet auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. Das ehemalige Rettungsschiff der britischen Royal National Lifeboat Institution ist die jüngste Ergänzung der Sea-Watch-Rettungsflotte und kann dank seiner hohen Geschwindigkeit schnell auf Seenotfälle reagieren.

 In der Nacht vom 29. auf den 30. Mai meldete die Organisation „Watch The Med Alarm Phone“ ein Boot in Seenot innerhalb der maltesischen Such- und Rettungszone mit 85 Menschen an Bord, in das bereits Wasser eindrang. Zuerst erreichte das Segelschiff Nadir von RESQSHIP e.V. die Position des Bootes und konnte die Menschen mit überlebensnotwendigen Rettungswesten versorgen. Kurz darauf traf das Rettungsschiff Aurora Sar von Sea-Watch ein und begann die Menschen zu evakuieren. Die Crews der beiden NGO-Schiffe konnten alle Personen sicher an Bord der Aurora bringen, die daraufhin umgehend Kurs Richtung Norden nahm und die italienischen Behörden mehrfach um Zuweisung eines sicheren Hafens aufforderte. Noch immer warten die Menschen an Bord darauf, an Land gehen zu können.

Die Crew der Nadir ist sehr dankbar für die schnelle und professionelle Unterstützung der Aurora, während wieder einmal staatliche Hilfe ausblieb: „Es ist hochgradig zynisch, dass von den zuständigen europäischen Behörden im Angesicht einer lebensbedrohlichen Situation wieder keine Reaktion oder Hilfe kam und einzig eine Frontex-Drohne geschickt wurde, um zuzuschauen, wie Menschen zu ertrinken drohten“, so Carla Kneuper, Crew-Mitglied an Bord der Nadir. Denn obwohl den europäischen Behörden der Seenotfall bekannt war, kreiste lediglich eine Frontex-Drohne über dem Boot, eine Rettung leiteten sie nicht ein.

„Einmal mehr ist es die Zivilgesellschaft, die rettet, wo Europa versagt. Gemeinsam mit Alarm Phone und RESQSHIP gelang es uns, über 80 Menschen aus Seenot sicher an Bord der Aurora zu bringen. Sie alle haben ein Recht auf Leben in Sicherheit. Das ist das Mindeste, was ihnen zusteht, nachdem sie von europäischen Behörden auf offener See im Stich gelassen wurden”, sagt Jasmine Iozzelli, Einsatzleiterin an Bord der Aurora.

Die Nadir befindet sich auf ihrer zweiten Beobachtungsmission in diesem Jahr. Dies war bereits ihr dritter Rettungseinsatz innerhalb von neun Tagen. Am Sonntag, 22. Mai, hatte die Crew in Kooperation mit der Ocean Viking 75 Menschen auf der Flucht vor der illegalen Rückführung nach Libyen bewahrt. Am vergangenen Mittwoch hat sie zusammen mit der Astral 110 Menschen von einem kenternden Holzboot gerettet.

UPDATE 31. Mai 2022: 

Am späten Abend des 30. Mai bekam die Aurora Lampedusa als sicheren Hafen zugewiesen und die 85 Überlebenden konnten kurz vor Mitternacht endlich an Land gehen.

 

Einsatz_Aurora+Nadir_Bild-Sea-Watch

Ein Teil der Schiffbrüchigen wurde in ein Liferaft der Aurora SAR gebracht (Bild: Sea-Watch).

RESQSHIP-Einsatz_Nadir+AuroraSar_30.Mai_Flüchtlinge auf Aurora

Mehr als 80 aus Seenot Gerettete an Bord der Aurora Sar (Bild: RESQSHIP/Leon Salner)

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