Segelschiff Nadir rettet 40 Personen im Mittelmeer – 40 weitere vermisst

News vom 11. September 2023:

Die Zahl der Flüchtenden steigt stetig im zentralen Mittelmeer, so auch die Tragödien. Überlebende an Bord der Nadir wurden Zeug*innen eines weiteren Schiffsunglücks. 

 

Das 18 Meter lange Segelschiff Nadir des Hamburger Vereins RESQSHIP e.V. hat im zentralen Mittelmeer vor der Tunesischen Küste ein weiteres überfülltes Stahlboot mit 40 Geflüchteten gerettet. Die Überlebenden konnten am Montagmorgen in Lampedusa sicher an Land gehen. Diese berichteten zuvor an Bord der Nadir von einem Schiffsunglück, welches sie auf ihrer eigenen Flucht bezeugen mussten. 40 Menschen gelten demnach als vermisst.

 

In den frühen Abendstunden des Sonntags fand die Crew der Nadir ein Stahlboot mit 40 Menschen an Bord in Seenot. Sie waren in der Nacht zuvor von Sfax, Tunesien aus gestartet. Die Crew der Nadir leistete Ersthilfe, versorgte die Menschen mit Rettungswesten und begleitete das Boot über Stunden hinweg in Richtung Lampedusa. Aufgrund der Dunkelheit, der zunehmenden Erschöpfung der Menschen und Schwierigkeiten mit dem Motor musste die Crew der Nadir die Menschen zu sich an Bord nehmen. In den frühen Morgenstunden erreichte die Nadir Lampedusa, wo alle Menschen an Land gehen konnten. Im Hafenbecken traf ein weiteres Stahlboot ein, in das Wasser eindrang. Auch diese Menschen konnten über die Nadir sicher an Land gehen.

Direkt bei Ankunft der Nadir bei dem überfüllten Stahlboot am frühen Sonntagabend berichteten die Insass*innen, dass sie einige Stunden zuvor weiter westlich rund 40 Menschen im Wasser gesehen hätten. “Die Überlebenden erzählten uns, dass das Boot gekentert war und Menschen laut nach Hilfe schrien. Teilweise konnten sie die Personen im Wasser sogar identifizieren, da das Boot nur kurz vor ihrer eigenen Abreise aus Sfax gestartet war”, berichtet Paula Gaess, Kommunikationskoordinatorin an Bord der Nadir. “Doch es war keine Hilfe in Sicht. Die Überlebenden mussten die Menschen im Wasser zurücklassen”.

Während sich die Crew der Nadir um die Geretteten kümmerte, meldete sie die Informationen über das Schiffsunglück wiederholt an die zuständigen Behörden und Schiffe in der Umgebung mit der Aufforderung, eine koordinierte Suche nach den Menschen im Wasser einzuleiten. Das Aufklärungsflugzeug Osprey 2 der EU-Agentur Frontex und das NGO-Schiff Sea Punk 1 begaben sich auf die Suche nach dem Schiffsunglück, jedoch ohne Erfolg.

Die Zahl der Vermissten und Toten im Mittelmeer ist dieses Jahr laut der Internationalen Organisation für Migration bereits auf 2325 Personen gestiegen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr deutlich höher. RESQSHIP e.V. konnte mit der Nadir allein seit Anfang des Jahres knapp 4000 Menschen in Seenot unterstützen.

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Fotos: RESQSHIP / Paula Gaess and James Watson

 

Pressekontakt: Linda Rochlitzer
E-Mail:
linda@resqship.org, Tel.: +49 160 6808070

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