„Sie sind der Mantelteiler des Mittelmeeres!“ – RESQSHIP erhält den „Prix du Partage“ des Europäischen Kulturzentrums St. Martin  

Friedhold Ulonska (2. v.r.) und Amelie Walther (rechts) von RESQSHIP nahmen den Prix du Partage des Europäischen Kulturzentrums St. Martin in Rottenburg entgegen. Überreicht hatten den Preis Achim Wicker (links) und Monika Bucher von der St. Martinusgemeinschaft. Bild: RESQSHIP
Der Seenotrettungsverein RESQSHIP e. V. hat den „Prix du Partage“ des Europäischen Kulturzentrums St. Martin erhalten, der in Deutschland erst zum zweiten Mal verliehen wird. Er wird vergeben an Menschen und Institutionen, die wie Martin die Not sehen – und handeln. Entgegengenommen hat den Preis Friedhold Ulonska, Vereinsmitglied und Kapitän, zusammen mit Amelie Walther, Vorstandsmitglied von RESQSHIP, am Mittwochabend im Bischöflichen Ordinariat Rottenburg.  

 

Mehr denn je braucht die Welt heute gelebte Nächstenliebe. Deshalb vergibt das Europäische Kulturzentrum St. Martin einen Preis für Menschen, die wie der Heilige Martin die Not sehen. In seiner Laudation würdigte Achim Wicker, Geschäftsführer der St. Martinusgemeinschaft in Rottenburg die Arbeit des Seenotrettungsvereins im Mittelmeer und verglich sie mit dem Handeln von Sankt Martin, der seinen Mantel mit dem Bettler teilt. Das Mittelmeer verglich Wicker mit einem Eisernen Vorhang, den Menschen nur unter Lebensgefahr durchqueren können. „Die Seenotretter von Resqship sind die Mantelteiler des Mittelmeers, die Flüchtlinge vor dem Ertrinken bewahren.“  

 

Friedhold Ulonska, der als Kapitän regelmäßig mit dem vereinseigenen Segelschiff NADIR im Mittelmeer unterwegs ist, nahm den Preis für REQSHIP entgegen. Er berichtete in seiner Dankesrede, wie der Verein Menschen in Seenot auf dem Wasser hilft, damit sie in einem sicheren Hafen an Land gehen und ein würdiges Leben beginnen können. Er beklagte, dass sich in der Politik seit Jahren alles nur darum drehe, wie man Menschen auf der Flucht von Europa fernhalten, sie abschrecken und zurückzwingen könne. „Dabei sind die Männer, Frauen und Kinder, denen wir auf dem Meer begegnen, Menschen wie Du und ich. Einerseits. Andererseits: Es sind Menschen, die nicht das Glück hatten, wie Du und ich in Wohlstand, in Frieden und Freiheit geboren zu werden.“ Den nun verliehenen Preis, der in Form eines Bildes von Sankt Martin zusammen mit einer Spende in Höhe von 300 Euro überreicht wurde, betrachtet Ulonska nicht nur als Anerkennung für die Arbeit auf dem Wasser, sondern auch als „Würdigung für diese Männer, Frauen und Kinder, die sich auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben machen müssen.“  

Achim Wicker und Monika Bucher von der St. Martinusgemeinschaft überreichten mit dem Preis auch eine Spende in Höhe von 300 Euro an RESQSHIP.
Die St. Martinusgemeinschaft in Rottenburg hat bereits Ende 2023 mit einer Postkartenaktion Spenden für RESQSHIP gesammelt. Das Motiv stammt von Mulugeta Tekle, einem eritreischen Künstler, der selbst über das Meer geflohen war. Das Gemälde mit dem Titel „Die Macht von Gott durch den heiligen Sankt Martin“ erzählt die Geschichte seiner Flucht und Rettung. Das im Bild prominente Motiv des Apfels wurde für Mulugeta Tekle ein Hoffnungssymbol, nachdem ihm auf seiner Flucht ein Besatzungsmitglied des Rettungsschiffs nach drei Tagen ohne Essen einen Apfel gab.  
Mehr dazu: https://resqship.org/mulugeta-tekle-unterstuetzt-resqship/   

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