Die NADIR hat vor wenigen Tagen das Einsatzgebiet für einen Crewwechsel verlassen. Der zurückliegende dritte Such- und Rettungseinsatz in diesem Jahr bleibt überschattet vom Seenotfall am Samstag, den 10. Mai. Unsere Crew konnte 62 Personen von einem Schlauchboot in Seenot auf die NADIR evakuieren und vielen, teils schwer verletzten Menschen Erste Hilfe leisten – doch für zwei Kleinkinder und zwei weitere Personen kam jede Hilfe zu spät.
Drei Tage zuvor waren vermutlich 66 Personen mit einem Schlauchboot von Al-Zawiyah (Libyen) aus gestartet. Bereits nach einem Tag fiel der Motor aus, wodurch sich das Boot nicht mehr manövrieren ließ und die Menschen Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert waren – darunter 17 Frauen, 43 Männer sowie sechs Babys und Kleinkinder.
Die Crew war einem Notruf gefolgt und erreichte das Boot nur wenige Stunden später. »Als wir mit der Rettung begannen, wurden uns zwei leblose Kinder zwischen 3 und 4 Jahren übergeben«, berichtet Rania, Rettungssanitäterin an Bord der NADIR. »Sie waren auf der Flucht bereits am Tag zuvor gestorben, wahrscheinlich sind sie verdurstet.« Nachdem ein weiterer Mann einen Kreislaufstillstand erlitten hatte, versuchten die Ärzt:innen an Bord ihn 30 Minuten lang vergeblich zu reanimieren. Die Überlebenden berichteten der Crew zudem von einer weiteren Person, die am Vortag über Bord gegangen und ertrunken war.


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Solidarische Grüße, Merle | Mitarbeiterin in der Presse- und Medienarbeit |
Rückblick auf RESQSHIP-Event in Berlin
Es gibt tolle News von lokaler Ebene! Die Ortsgruppe in Berlin hat sich im November ›neu‹ zusammengefunden – olé! – darunter eine stabile Reihe langjähriger sowie ein tüchtiger Schwung frischer Aktiver. Am Mittwoch, den 21. Mai, wurde ein erstes Info- und Filmevent im Südblock organisiert, im Rahmen dessen Leons Dokumentation gezeigt und im Anschluss diskutiert wurde. Bei der Initiative sind rund 450€ Spenden zusammengekommen.

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