Schnelle Hilfe auf dem Wasser rettet Leben!

Newsletter vom 13. Juni 2023:  
Mehr als 1.000 Menschen auf der Flucht konnten die Crews der letzten beiden Beobachtungsmissionen auffinden und erstversorgen. Einige davon brachte die Nadir selbst nach Lampedusa, doch die meisten wurden durch die italienische Küstenwache abgeborgen. Die letzte Crew hatte in verschiedenen Einsätzen mehrere schwangere Frauen an Bord genommen, in einem Fall eine Hochschwangere im neunten Monat. Die Bordärzte stabilisierten sie mit einer Infusion und überprüften ihre Vitalparameter. Da sie jedoch schon Wehen in regelmäßigem Abstand hatte und der Geburtsvorgang jederzeit hätte beginnen können, baten sie bei der italienischen Gesundheitsbehörde um eine medizinische Evakuierung.
Hier geht es zu den aktuellen Berichten der letzten beiden Missionen:
Fast 500 Menschen aus zwölf Booten sicher geborgen
Triage und Tote – Ausnahmezustand auf der tunesischen Route

Herausforderungen für die Crews

Unsere bisherigen Einsätze in diesem Jahr haben gezeigt, wie wichtig es ist, auf der tödlichsten Fluchtroute der Welt präsent zu sein. Denn des Öfteren trafen unsere Crews gleich auf mehrere seeuntaugliche Boote, meist aus Stahl, die jederzeit sinken können. So musste Crew 2 in einer Nacht gleich fünf Boote gleichzeitig und Crew 3 ebenfalls in einer Nacht vier Boote gleichzeitig versorgen.

Resqship-Rettungseinsatz_2.Juni-2023_zwei-Boote

Die jahreszeitlich bedingten oft schnell wechselnden Wetterbedingungen erfordern schnelles Handeln. Dazu gehört das Absichern der Menschen in den Booten mit Rettungswesten. Da die Boote jedoch häufig völlig überfüllt sind, müssen immer wieder einige Menschen aus den Booten abgeborgen werden, um zu verhindern, dass die Boote Wasser fassen und in Sekundenschnelle untergehen. Deshalb ist es extrem wichtig, die Boote rechtzeitig zu finden und zu sichern. Häufig sind die italienischen Behörden (die einzigen, die wirklich noch retten!) aufgrund der hohen Anzahl an Booten überlastet. Unsere regelmäßige Präsenz auf dem Wasser ist darum wichtiger denn je, denn andere NGO-Schiffe sind aufgrund des italienischen Dekrets nach der ersten Rettung oft tagelang zu einem unnötig weit entfernten sicheren Hafen unterwegs und fehlen damit in der zivilen Flotte.

EU-Abkommen-Tunesien

Tunesien für Rassismus mit EU-Geldern belohnen?

Tunesien ist längst kein Vorzeigeland des arabischen Frühlings mehr. Spannungen, Rassismus und Gewalt gegenüber Geflüchteten aus der Subsahara nehmen zu, seitdem der Präsident in einer rassistischen Rede im Februar dieses Jahres dazu aufgerufen hatte. Nun soll Tunesien groteskerweise durch ein EU-Abkommen noch mehr Geld aus Europa bekommen, um Menschen vor der Flucht über das Mittelmeer abzuhalten. Offiziell wird dies als Rettungsmaßnahme tituliert, doch eigene Beobachtungen haben gezeigt, dass die tunesische Küstenwache weder dafür ausgestattet ist, noch, dass für die Flüchtenden diese „Rettung“ tatsächlich eine Rettung wäre. Denn oft bedeutet eine Rückführung nach Tunesien für die Menschen Gefahr für Leib und Leben.

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Herzlichen Dank für deine Unterstützung!
Friedrich Reich
Vorstandsvorsitzender und Skipper auf der Nadir

Veranstaltungshinweis:

  • Tödliche Fluchtroute: Crew-Mitglieder der Nadir berichten von ihren Einsätzen auf dem Mittelmeer, Vortrag am Freitag, 16. Juni 2023, ab 19:30 Uhr im Café Tür an Tür, Wertachstr. 29, in Augsburg im Rahmen der Refugee Week 2023. Infos dazu gibt es hier
RESQSHIP-Gespräch-Cafe-Augsburg

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