Ein gesunkenes Boot, Menschen, die dringend medizinisch versorgt werden müssen, danach gleich fünf Boote in Seenot auf einen Schlag und kein Ende in Sicht – so kann man zusammenfassen, was unsere Crew auf der Nadir am vergangenen Wochenende erlebt hat. Kaum waren die Menschen von einem seeuntüchtigen Boot von der italienischen Küstenwache abgeborgen, eilte die Crew schon zum nächsten Seenotfall – und konnte somit in 36 Stunden etwa 400 Menschen aus acht Booten beistehen. Für drei Menschen kam jedoch jede Hilfe zu spät. Lest hier die Pressemitteilung dazu.
Bereits in der Woche zuvor hatte die Crew innerhalb von zwei Tagen vier Boote mit 177 Menschen versorgt, zwei Mal nahm sie dabei selbst die Menschen an Bord und brachte sie nach Lampedusa. Lest hier die Pressemitteilungen vom 26. April und vom 28. April. Die italienische Küstenwache ist angesichts der vielen Boote komplett überlastet. Trotz ihrer faschistischen Regierung, die die zivilen Rettungsschiffe ausbremsen will, retten die Kräfte vor Ort. Sie kommen ihrer Aufgabe nach und zeigen Menschlichkeit – eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Sie tun, was sie können, doch auch ihre Kapazitäten sind begrenzt.
Verzweifelte Hilferufe im Dunkeln
Blicken wir auf die erste Beobachtungsmission in diesem Jahr: Während Europa das Osterfest feierte, folgte eine Tragödie auf dem Mittelmeer der nächsten. Unsere Crew konnte in Zusammenarbeit mit der italienischen Küstenwache zwar über 300 Menschen auf der Flucht vor dem Tod im Mittelmeer bewahren. Doch für mindestens 23 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Lest hier den Missionsbericht.
Jahresbericht 2022 beleuchtet strukturelle Notlage im Mittelmeer
Wir schauen auf ein bewegtes und anstrengendes Jahr 2022 zurück. Mit viel Engagement konnten wir so vielen Menschen auf dem Wasser beistehen wie nie zuvor. Man könnte sagen: anstrengend, aber erfolgreich. Doch was bedeutet „erfolgreich“? Betrachtet man die Entwicklung der Fluchtbewegung über das Mittelmeer Richtung Europa, so relativiert sich dieses Wort. Hier geht es zu unserem Jahresbericht.
Petition an Bundesverkehrsminister Wissing
Wir hatten im Februar-Newsletter von der geplanten Änderung der Schiffssicherheitsverordnung berichtet, die das Bundesverkehrsministerium plant. Tritt diese Änderung in Kraft, müssten viele deutsche Rettungsorganisationen ihre Arbeit einschränken oder sogar einstellen, weil sie nicht das Geld für den Umbau der Schiffe haben. Auch unsere Arbeit wäre davon betroffen. Daher bitten wir euch: Unterzeichnet die Petition an Volker Wissing, um zu verhindern, dass diese Verordnung in Kraft tritt. Danke!
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Andrea Finkel vom RESQSHIP-Team in Augsburg
Veranstaltungshinweis:
- Tödliche Fluchtroute: Crew-Mitglieder der Nadir berichten von ihren Einsätzen auf dem Mittelmeer, Vortrag am Freitag, 16. Juni 2023, ab 19:30 Uhr im Café Tür an Tür, Wertachstr. 29, in Augsburg im Rahmen der Refugee Week 2023.
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